FileZilla

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Filezilla ist ein graphischer FTP-Client, der einen oder viele Server samt ihren Zugängen verwalten kann. Zwar gelingt über die Eingabefelder unterhalb der Symbolleiste auch die schnelle FTP-Verbindung für zwischendurch, doch wird man in der Regel den mächtigen Servermanager nutzen, um dort ein Mal eine Verbindung zu konfigurieren und sie künftig schnell mit einem Mausklick in die Serverliste aufzubauen. Auf Wunsch merkt sich das auch für Windows und OS-X verfügbare Open-Source-Programm auch das Passwort. Für alle, die leicht ihre Passwörter vergessen, mag das eine einfache Lösung sein. Allerdings kann dann auch jeder, der Zugriff auf das Programm hat, die Einträge des Servermanagers über den Menüpunkt Export exportieren und die unverschlüsselten Passwörter in der resultierenden XML-Datei einsehen.

Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau zeigt FileZilla das typische Zwei-Fenster-Layout: Links das lokale, rechts das entfernte Dateisystem. Dateien oder Ordner lassen sich per Doppelklick auf die andere Seite übertragen; ist die Ressource dort schon vorhanden, wird nachgefragt, ob und unter welchen Bedingungen sie überschrieben werden soll und merkt sich diese Regel auf Wunsch auch für weitere Fälle dieser Art.

So weit, so gut. Seine Stärken spielt FileZilla aus, wenn es beispielsweise an das Updaten der Dateien einer Website geht. Dann ermöglicht er eine zwischen lokaler Kopie und entferntem Server synchronisierte Navigation: Klickt man im lokalen Fenster auf ein Unterverzeichnis, um es zu öffnen, so wird dieses Verzeichnis auch auf dem entfernten Server betreten, sofern es dort vorhanden ist. Das konfiguriert man individuell für jeden FTP-Server in den erweiterten Einstellungen im Servermanager.

Unterschiedliche Dateien/Ordner kann FileZilla farblich kennzeichnen; unter Ansicht > Verzeichnisvergleich lässt entweder der Zeitpunkt der letzten Veränderung oder die Dateigröße als Vergleichskriterium festlegen. Grün steht für neuere, rot für unterschiedlich große, gelb für auf der anderen Seite fehlende Dateien.

Über eine Filterfunktion, die sich ebenfalls über das Ansichts-Menü scharf schalten lässt, können Dateien oder Verzeichnisse nach Namen, Größe, Datum und/oder Attributen aus der Darstellung herausfiltern.

Bei der Kommunikation mit einem FTP-Server sollte man natürlich eine verschlüsselte Verbindung verwenden. FileZilla unterstützt explizites und implizites FTP über TLS sowie SFTP, außerdem ist ein Login via SSH mit Schlüsseldatei und Passphrase möglich.

Das FileZilla-Projekt stellt auch einen FTP-Server bereit sowie eine nur für Windows erhältliche kostenpflichtige Pro-Version des Clients für Windows und Os-X, die zusätzlich diverse Cloud-Anbieter unterstützt.

Speicherort und Backup

Filezilla speichert alle Einstellungen und Bookmarks im Verzeichnis $HOME/.config/filezilla/. Es genügt, dieses Verzeichnis zu kopieren. Außerdem steht die Export-Funktion im Hauptmenü zur Verfügung.

Hilfe und Dokumentation

Das Hilfe-Menü des Programms verweist auf eine rudimentäre Online-Dokumentation, die nur in englischer Sprache verfügbar ist.

FileZilla installieren

FileZilla ist im Universe-Repository enthalten und lässt sich von dort einfach installieren:

sudo apt install filezilla

Ubuntu-Nutzer, die ganz frische Ware wünschen – die Update-Frequenz von FileZilla ist durchaus hoch -, haben’s schwer, sofern sie nicht selbst kompilieren wollen. Neuere Versionen stellt das Filezilla-Projekt nur als Builds für Debian Stable auf seiner Website zum Download bereit, jedoch keine deb-Pakete. Auf Flathub scheinen regelmäßig frische Pakete publiziert zu werden, dafür muss in Ubuntu allerdings zuerst die Unterstützung für Flatpak-Dateien nachgerüstet werden.