Clementine
Groß ist die Zahl der Musik-Player für Linux, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Entsprechend schwierig ist die Auswahl. Zu den Programmen, die das Zeug haben, die vorinstallierte Musik-Software arbeitslos zu machen, gehört definitiv Clementine.
Das auch für Windows und OS-X erhältliche Programm begann 2010 als Fork/Port des KDE-Players Amarok 1.4, der weithin als bester Linux-Muiskplayer galt, bis die Entwicklung 2008 zugunsten eines neuen, aber von den Features her eingeschränkten 2er-Versionszweiges abgebrochen wurde. Clementine managt die eigene Musikbibliothek von der lokalen Festplatte oder auf entfernten Speichern (u.a. Dropbox, Google Drive, Seafile), erlaubt das Editieren von MP3- und OGG-Tags, erstellt Playlisten, bindet Streamingdienste und Podcasts ein und kann natürlich auch transkodieren.
Nach einiger Sendepause ist Anfang 2016 die Version 1.3 erschienen, die sich mit einer eigenen Fernbedienungs-App für Android versteht und eine Brücke zu Seafile-Servern schlägt. Seither gibt es zwar keine neuen Veröffentlichungen mehr, aber auf der Github-Seite des Projektes läuft jedoch die Portierung der Software auf Qt5, die aktuelle Version des bekannten GUI-Toolkits. Bislang nutzt Clementine für die Darstellung der grafischen Benutzeroberfläche noch Qt4.
Installation
Ubuntu 18.04 liefert die aktuelle Version 1.3.1 mit.
sudo apt-get install clementine
Dies installiert als Abhängigkeiten unter anderem GStreamer für die Audio-Wiedergabe.
Mitentwickler David Sansome hält PPAs für die stabile und für die Entwicklungeversion von Clemenetine bereit, deren Einbindung jedoch unnötig ist, solange das Programm keine funktionellen Updates erhält. Das stabile PPA wird wie folgt eingebunden:
sudo add-apt-repository ppa:me-davidsansome/clementine sudo apt-get update
Alternativen
Um es noch einmal zu sagen: Die Zahl der Audio-Player für Linux ist groß. Ubuntus und Gnomes langjähriger Standard-Player ist Rhythmbox. Gnome hat aber eine neue Music-App. KDEs De-Facto-Standard Amarok ist noch nicht auf Qt5/Plasma portiert. Wer’s gut, aber einfach mag: Audacious braucht besonders wenige Ressourcen und kommt ohne Musikbibliothek aus.