Firefox 60 bringt gute und schlechte Neuerungen
Die am 9. Mai 2018 erschienene Version 60 des Browsers Mozilla Firefox bringt laut Veröffentlichungs-Hinweisen zwar „für jeden etwas“. Gut möglich, dass aber die Anzeige werblicher Inhalte – des sogenannten „sponsored content“ – beim Öffnen neuer Tabs die meiste Aufregung hervorruft. Es ist ja nicht das erste Mal, das Firefox negativ auffällt mit „kreativen“ Refinanzierungs-Ideen aus der Marketing-Abteilung, die der Selbststilisierung als Privatsphäre-bewusster Browser zuwider laufen.
Bislang bekommen allerdings nur US-Nutzer die bezahlten Inhalte zu sehen – und sie lassen sich auch deaktivieren: Da die Werbung über den von Mozilla übernommenen Leselisten-Dienst Pocket ausgeliefert wird, müssen die „Empfehlungen von Pocket“ in den „Einstellungen für neue Tabs“ ausgeschaltet werden.
Die Werbung ist zwar personalisiert, aber laut Mozilla werden keine persönlichen Daten an Dritte übertragen. A propos Privatsphäre: Firefox unterstützt jetzt die Web-Authentication-API zur zwei Faktor-Authentifizierung.
Interessant für Firmenkunden: Firefox 60 hat eine Enterprise Policy Engine bekommen und ist zum ersten Mal seit Version 52 wieder in einer Ausgabe mit Langzeit-Support („ESR“) erhältlich. Es ist auch die erste ESR-Edition mit der neuen, sehr performanten Quantum-Technologie, die in Firefox 60 nicht nur für die Darstellung der einzelnen Web-Seiten verantwortlich ist, sondern auch die Benutzeroberfläche des Browsers selbst gestaltet.
Anders als für Firmenkunden ist ESR für normale Ubuntu- oder Debian-Anwender allerdings nicht besonders attraktiv, da die Distributionen ohnehin jede neue Firefox-Version einspielen und da im Detail Unterschiede zwischen beiden Versionen existieren.