Ende August 2019 erschienen die ESR-Version 68 (ESR steht für Extended Support Release) des beliebten Mail-Programms Mozilla Thunderbird. In mehrfacher Hinsicht stellt diese Veröffentlichung eine Fortsetzung der mit Thunderbird 60 begonnenen Total-Renovierung des Programms dar. So geht die Erneuerung der Benutzeroberfläche weiter, indem die Einstellungen wie beim Firefox-Browser in ein Tab wandern. Außerdem steht ein „dark theme“ bereit, dass auf Wunsch die Inhalte weiß auf schwarz darstellt.

Noch mehr tut sich unter Haube. Der nach dem Vorbild von Firefox erfolgte Umstieg von XUL-Erweiterungen auf die neuen WebExtensions – inzwischen auf den Entwicklerseiten auch MailExtensions genannt – sorgt dafür, dass einige Add-Ons beim Thunderbird-Upgrade deaktiviert werden, weil sie die neuen Schnittstellen noch nicht kennen.

Anwender müssen deshalb selbst prüfen, ob es eine kompatible Version der Erweiterung gibt und diese dann aus dem über den Menüpunkt Add-Ons erreichbaren Erweiterungs-Verzeichnis nachinstallieren. Falls der jeweilige Entwickler nicht für ein Upgrade gesorgt hat, schaut man als Anwender in die Röhre.

Das war auch der Grund dafür, dass Ubuntu das Upgrade nicht direkt ausgeliefert hat, sondern damit bis zum Erscheinen von Ubuntu 19.10 gewartet hat. Explizit nannte ein Ubuntu-Maintainer durch das Upgrade verursachte Probleme mit den Paketen jsunit und Enigmail als Grund für die Verzögerung. Bei den ebenfalls noch unterstützten LTS-Releases 16.04 und 18.04 sowie 18.10 ließ das Upgrade noch auf sich warten; sie bleiben auch nach Erscheinen von Ubuntu 19.10 auf der alten Thunderbird-Version 60 stehen.

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