Wine
Wine ist ein Emulator, um Windows-Programme unter Linux laufen zu lassen. Falsch: Wine ist kein Emulator („Wine“ steht für „Wine is not an emulator“), sondern eine Kompatibilitätsschicht, um auf unixoiden Systemen wie Linux oder OS-X Windows-Programme auszuführen.
Im Idealfall heißt das: Wer Windows-Programme wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop besitzt, kann diese mit Hilfe von Wine direkt auf seinem Linux-Desktop starten. In der Praxis gelingt das nicht immer problemlos. Eine Anwendungs-Datenbank verrät, welche Chancen man hat und welche Probleme zu erwarten sind. Eine Faustregel lautet: Je neuer das Programm, umso schlechter die Aussichten.
Generell hilfreich ist das einfache, aber zweckmäßige Installations-Werkzeug winetricks. Es richtet Programme ein und lädt fehlende Bibliotheken herunter. So kann man manche bockige Anwendung doch noch zum Start überreden.
Mit PlayOnLinux erhält man eine echte GUI für Wine, die eine etwas komfortablere Installation, Konfiguration und Deinstallation von Windows-Anwendungen unter Linux ermöglicht. Mit Hilfe von Präfixen lassen sich Programme auch unterschiedlichen Wine-Versionen zuordnen – um etwa Spiele, die in der einen Version nicht (mehr) funktionieren, in der anderen ausführen. PlayOnLinux ist – anders als der Name vermuten lässt – längst nicht mehr nur auf Spiele ausgerichtet.
Installation von Wine
Wine ist leicht installierbar aus den Ubuntu-Paketquellen:
sudo apt install wine
Die neuste Version wird aber direkt auf der Homepage des Wine-Projekts angeboten – samt eigener Paketquelle, deren Nutzung sich empfiehlt:
wget https://dl.winehq.org/wine-builds/Release.key sudo apt-key add Release.key sudo apt-add-repository 'https://dl.winehq.org/wine-builds/ubuntu/'
Wine nutzt noch die 32-Bit-Architektur; diese muss man vielleicht auf 64-Bit-Systemen noch nachinstallieren:
sudo dpkg --add-architecture i386
Je nach Vorliebe lassen sich zudem installieren:
sudo apt install winetricks sudo apt install playonlinux
Alternativen
Wine kann zu einer echten Frickelei werden, selbst wenn man in die Wine-Trickkiste greift oder sich Hilfe von PlayOnLinux holt. Es ist auch eine kommerzielle Version von Wine unter dem Namen Crossover erhältlich, die von vornherein mehrere populäre Windows-Programme ausführen kann und Hersteller-Support hat. Wer Office, Adobe und Co. unter Linux an den Start bringen möchte, sollte trotzdem prüfen, ob Virtualisierung (beispielsweise mit VirtualBox) nicht die bessere Option ist. Allerdings benötigt man dazu eine eigene Windows-Lizenz – für Wine nicht.