Seit Mozilla sein E-Mail-Programm mehr oder weniger aufs Abstellgleis geschoben hat, ist es ziemlich still um den „Donnervogel“ geworden. Wenn überhaupt, gab es eher schlechte Nachrichten über die stockende Entwicklung, das altnodische Design und verschleppte Fehler zu hören. Das hat sich mit dem lange erwarteten Versionssprung von Thunderbird 52 auf 60 geändert. Dessen Erscheinen lieferte im wahrsten Sinne des Wortes „breaking news“, denn unter der Haube wurde die Software dermaßen verändert, dass viele Erweiterungen nicht mehr funktionierten – eine ähnliche Situation gab’s schon beim großen Update des Firefox-Browsers.

Verantwortlich dafür ist ein Plattform-Wechsel: Die Unterstützung für die alten XUL-Erweiterungen wird abgeschaltet; statt dessen nutzt auch Thunderbird jetzt die WebExtensions APIs. Das heißt: viele lieb gewonnene Erweiterungen funktionieren nicht mehr – es sei denn, ein Entwickler portiert sie auf den neuen Standard. Eine Übersicht über den Funktionsstand bietet die Website der Thunderbird-Erweiterungen. Einstweilen lässt sich die Deaktivierung von XUL noch über einen Software-Schalter aushebeln. Wie das geht, steht auf der Ubuntalog-Seite für Thunderbird.

Der Bruch zwischen Thunderbird 52 und 60 war groß genug, dass die Entwickler zunächst das automatische Upgrade deaktivierten – und damit sogar die Nicht-Behebung mehrerer als kritisch eingestufter Fehler in Kauf nahmen. So kam es, dass Thunderbird 60 zwar schon am 6. August 2018 veröffentlicht wurde, aber Nutzer der alten Version erst am 2. Oktober 2018 mit Erscheinen von Thunderbird 60.2.1 ein Upgrade angeboten bekamen.

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